Fall Maria, PMS, Ebbe-Flut-Frau
Was ist Ihr Problem?
Es geht um den Zyklus. Ich habe ansatzweise PMS, ich habe das nicht extrem stark (Geste: Bogen) aber über den ganzen Monat hinweg gewisse Symbole. Ich sage immer, ich bin eine Ebbe-Flut Frau. Ich bleibe immer am gleichen Punkt stehen. Ich komm einfach nicht weiter, weil mich der Zyklus hin und wieder niederhält, (Geste: hinunter) dann bin ich total aufgewühlt. Ich versuche mit Essen, (Geste) indem ich gewisse Dinge weglasse, wie in der Vorregelzeit, dass ich sage ich habe keinen Kaffeekonsum oder ich schau, dass ich Süßes weglasse und trotzdem falle ich immer wieder ins alte Muster zurück. Ich kann mich gegen meinen Körper und gegen meine Stimmungen fast nicht wehren. Jetzt kann es auf der einen Seite sein, dass es ganz was Natürliches ist, ich will es auch nicht ganz weghaben, aber da sind ein paar Dinge, die stören mich wirklich.
Was meinen Sie wenn sie gesagt haben, ich bin eine Ebbe Flut Frau?
Mit Ebbe Flut Frau meine ich, es ist ein Rhythmus drin (Geste: Bogen) Wenn ich den Zyklus beschreiben darf: es fang an mit der Regelblutung, da sind die Schmerzen, sehe auch schlechter, die Tage danach da fühle wirklich gut. Auf diese Tage freue ich mich. Da ist so ein Hochgefühl, (huch + Geste: Bogen) da fühle ich mich attraktiv, da fühle ich mich gereinigt, die Leistungsfähigkeit ist da. Freue auf die paar Tage, dann kommt wieder das Sinken. (Geste: Bogen) Es ist ein Absinken, ich bin sehr müde, niedergeschlagen, leicht melancholisch, die Augen sind sehr schwer. Der Körper verändert sich. Speichere mehr Wasser, dann ist wieder ein Zwischenhoch da. (Geste) Dann geht es wieder in den richtigen Eisprung rein. (Geste) Dann vor der Regel, geht es in ein Hoch. So richtig eine Wellenbewegung. (Geste) Ich habe einen sehr langen Zyklus, bis 31, 33 Tage. Wenn es wieder auf die Regel hingeht, dann bin ich extrem aggressiv, zur Eisprungszeit extrem nervös, ich sag immer ich bin so „ghupfert.“ (Geste: auf, ab) Hupfe im Stehen, nicht die Ruhe zu verweilen, das meine mit Ebbe-Flut Frau. Ich kann heute sagen, wie ich die nächste Woche sein werde. Was mich so stört, dass ich keine Möglichkeit gefunden habe um dem entgegenzuwirken.
Als Beispiel, ich bin Assistentin des Geschäftsführers, wenn ich einen Termin habe, weiß ich nicht wie den bewältigen soll, ich bin zwar eine Frau, die viel spricht, aber an dem Tag geht es nicht. Darunter leide ich beruflich auch wieder. Zusätzlich hatte ich – das hat mich auch ziemlich belastet- ein Gespräch mit dem Senior-Chef, er hat mich auf den Geruch angesprochen. Ich schwitze gewaltig, weil ich vorher speichere, die Tage davor will der Körper alles hergeben. Das ist der natürliche Rhythmus einer Frau. Aber das steht im konträren Gegensatz (Geste) was die Gesellschaft heute verlangt. Man muss trotzdem funktionieren.
Erzählen sie mehr über diesen Rhythmus?
Es sind die körperlichen Veränderungen, nach der Regel fühle gereinigt, gesäubert und super wohl (Geste). Es geht der ganze Dreck hinaus. Bin ja so körperlich total gesund. Nehme keine Hormone, der Körper hat sich wieder schön zurück gependelt. Der Busen fängt zu wachsen an, die fraulichen Dinge, bis hin zur Regel. Es ist sehr anstrengend für mich, weil alles sehr schmerzhaft ist. Hin und wieder steigt es und fällt es (Geste) und von den Launen her, ich nehme es sogar bei den Fingernägeln wahr. Wie sie wachsen, vor der Regel sind sie auch immer dreckig, da kann tun was ich will, nach der Regel brechen sie und sind wieder sauber. Mit der Haut nehme es auch wahr, dieses Auf und Ab. Und die Stimmungen auch. Von einem nervösen Sein bis hin melancholisch, traurig und extrem aggressiv. Diese Aggressivität lasse am Partner aus, weil daheim wenigstens muss ich mal Dampf ablassen.
Mehr über Rhythmus, mehr über diese Bewegung!
Früher war es eher auf die Vorregelzeit konzentriert, jetzt ist die Wellenbewegung da, (Geste) ich habe die Regelblutung, die dauert ziemlich lang, es sind 5, 6 Tage, dann sind 2, 3 Tage, da sage ich immer das ist meine Spitzenzeit auf die ich mich freu und dann geht es schon über, (Geste) ich weiß nicht was es ist, es kann noch nicht der Eisprung sein, aber ich merk dann kommen die Schmerzen, da ist… extrem müde, (Geste) dann dauert es ein paar Tage, dachte, das muss der Eisprung sein, ist es aber nicht. (Geste) dann ist wieder das kleine Hoch und dann ist der Eisprung, den ich von den Schmerzen her noch intensiver wahrnehme. Dann steigt es kontinuierlich auch ein Anwachsen von der Wasserbildung her bis zur Regel hin.
Mehr über die Bewegung, dieses Auf und ab?
Mir ist diese Ebbe und Flut am Meer eingefallen. Ich war in Neuseeland vor einiger Zeit und war viel am Meer. Das Kommen und Gehen, das Unaufhaltsame, das Machtvolle, dass man das nicht stoppen kann, es kommt wie es kommt. Daher habe ich das Ebbe-Flut Frau für mich übernommen. Das ist in Neuseeland entstanden für mich.
Mehr über das Machtvolle, es kommt wie es kommt?
Ich meine diesen Naturrhythmus, dieses Bestimmtsein, das Meer kann niemand aufhalten. Die Wellen, wenn die reindonnern, dann sind sie einfach da, das kann niemand stoppen. Das Kommen und Gehen. Das ist was Tolles für mich.
Erzählen sie mehr darüber!
Es ist mit Stärke behaftet. Es ist unabhängig. Die Wildheit dessen. Das Gewaltige.
Mehr über Stärke, unabhängig, Wildheit, Gewaltige!
Das sind wichtige Begriffe für mich.
Was meinen sie damit, das Unabhängige, das Gewaltige, wenn es so hereinbricht mit diesem Rhythmus!
Für mich sind das Werte, die…..
Menschen, die Stärke ausstrahlen, Unabhängigkeit, die sind für mich bewundernswert. Die finde ich beeindruckend, weil ich den Weg, den die gehen mutig finde und ich immer wieder versuche diesen Weg zu gehen. Man könnte auch so sagen, für mich ist es wichtig, diese Einzigartigkeit, wie das Meer oder Menschen… einen Menschen gibt es, da kann ich das besser erklären, sie ist leider verstorben, sie war anders wie jeder, sie ist immer zu sich selbst gestanden, sie hat sich wenig um gewisse Regeln geschert. Sie war ein Fels in der Brandung mit Werten, Grundsätzen, Wertvorstellungen. Stark einfach. Einfach eine sehr starke Persönlichkeit.
Was meint Stark?
Zu sich selbst zu stehen. Stark ist auch eine eigene Meinung bilden zu können, sie auch zu sagen, seinen eigenen Lebensweg zu wählen. Stark und das Meer – das muss ich noch dazusagen, für mich ist das mit dunkeln, tiefen Tönen verbunden.
Was meinen sie?
Wenn das Meer heranrauscht, (Geste) dann ist das ein ganz eigener, so ein Urton, so ein Tosen, (Geste) und dieser Ton ist für mich sehr tief. (Geste) Sehr beruhigend, der tiefe Ton hat für mich auch Stärke.
Tiefer Ton, Meer, meint?
Das immer Wiederkehrende, dieser Ton ist sehr beruhigend, diese Wellen, die da mit gewaltiger Stärke hereinbrausen und wenn man da mitten drinnen steht und das Meer auf einen zukommt fühlt man sich trotzdem sicher und geborgen. Diese Wellen, (Geste) die einen auch tragen, das Geräusch des Meeres dabei, der tiefe Ton, tiefe Töne mag ich extrem gern, den Kontrabass, das berührt in mir ein Gefühl der Zufriedenheit. Das ist ein Urton für mich.
Was ist die Empfindung?
Da werde ich ruhig.
Was heißt ruhig?
Ruhig heißt sehr bei mir, ruhig heißt, dass das innerliche Zittern wegfällt.
Ruhig heißt für mich nicht denken zu müssen, den Augenblick zu genießen, das ganz bewusst aufnehmen, was gerade passiert. Nur das Meer und die Wellen rauschen.
Was ist die Empfindung im Meer zu sein, die Wellen rauschen?
Die Ruhe und auch das gute Gefühl, wenn es heranbraust, (Geste) man steht da drin, man will nicht umgeschmissen werden. Man steht, ich bin gestanden, nicht umfallen, immer wieder der Kampf, (Geste:) kann es mich umschmeißen oder kann es dich nicht umschmeißen, aber auch wenn es dich umschmeißt, keine Enttäuschung da, auf der einen Seite das Gefühl der Stärke, jetzt war ich stark genug diese Welle vorbeirauschen zu lassen, wenn sie einen umwirft, trotzdem das Gefühl der Vertrautheit mitschwimmen zu können, also Beides. (Geste)
Das ist sehr seltsam, weil ich wollte stehen bleiben, wenn ich umgefallen wäre würde es mich im normalen Leben irritieren, enttäuschen, weil ich nicht unbedingt gerne verliere, aber dem Meer kann ich mich unterwerfen, da kann ich auch loslassen.
Was meint dem Meer kann ich mich unterwerfen, sonst verliere ich nicht gern, was meint das?
Habe Leben gern selbst in der Hand, weil ich schon ein Problem hab mit Autoritäten.
Was ist das Problem mit Autoritäten?
Wenn ich das Gefühl habe, ich habe Recht, (Mimik) dann tue ich mir sehr schwer die Gegenseite anzunehmen.
Beschreiben Sie das genauer.
(Sie erzählt von ihrem Chef. Sie beide sind komplett verschiedene Charaktere. Es gibt Reibereien. Sie hat ein großes Problem damit, dass er sagt wo es lang geht. Sie will unbedingt ihre Meinung loswerden. Spürt in sich einen extremen Drang sich aufzulehnen. Dann aber schlägt es um und sie meint nicht mein Gegenüber hat mich verletzt, sondern ich habe einen Fehler gemacht. Am Ende hat sie dann ein schlechtes Gewissen.
Sie fühlt sich verletzt, nicht ernst genommen, nicht wichtig genug. Es geht gegen ihre Person.
im Weiteren schildert sie Situationen, in denen sie diese Erfahrung sehr deutlich gemacht hat. Die Erfahrung, so wie sie ist, nicht willkommen zu sein, heftig attackiert und kritisiert zu werden.
Dabei ist ihr ein funktionierendes soziales Leben sehr wichtig. Als Beispiel erwähnt sie ihre Großfamilie, die sehr wichtig ist, ein Gefühl von Sicherheit vermittelt, wie ein Netz ist und ihr Geborgenheit und Zusammenhalt bietet.
Sie erlebt sich als zweigeteilt: auf der einen Seite will sie es allen Recht machen, andererseits will sie ihre Persönlichkeit nicht ganz verdrehen. Der Zwiespalt: meine Interessen, mein Sein im Widerstreit mit den Interessen der anderen. Das ist begleitet von einem inneren Dialog. 2 Personen unterhalten sich in ihr. Die eine sagt: tu dies, die andere: nein, tu es nicht oder mach das Gegenteil. Das bedeutet Stress.
Stress heißt?
Meine Wunschvorstellung von mir wäre ruhig und ausgeglichen zu sein ohne dieses Hin und Her, wechselhaft zu sein. (Geste) Wenn ich ein Ziel verfolge muss ich das mit so einer Vehemenz angehen, weil immer die 2. Stimme da ist und das immer hinterfragt. Aber es ist so immens der Kampf oft.
Wie nach Neuseeland fahren. Muss mir immer sagen eine gute Idee da zu sein. Ich muss mich selbst dort hinbringen das zu tun. Deswegen wäre Stärke so wichtig, weil diese Menschen oder das Meer so unabhängig sind, weil ich es eben nicht bin.
Was meint, das Meer ist so unabhängig?
Es kommt und geht. Die Ebbe und die Flut die kommen und gehen ohne das irgendwer was sagen kann, es kann nicht irgendwer kommen und sagen, so jetzt bleibst du eine Stunde länger weg. Niemand kann kommen die Flut kommt wann sie will. Das ist Stärke für mich, dieses unabhängig sein von anderen und seinen Weg zu gehen.
Beschreiben sie das, dieses unabhängig sein. Was ist die Empfindung?
Freiheit, Frei sein.
Was meint Freiheit?
Was Schönes.
Spüren, Was ist die Empfindung?
Freisein von… frei sein ist für mich, meist im Urlaub, wenn ich wegfahre, den eigenen Rhythmus besser zuspüren. Sich selbst zu spüren. Nach eigenen Bedürfnissen zu reagieren.
Es geht darum den eigenen Rhythmus besser zu spüren, was ist Ebbe und Flut Frau, was ist die Bewegung, das Auf und Ab? Nur das! (Geste)
Es gibt Höhen und Tiefen, die Tiefen sind nicht nur negativ, sollen Zeiten der Ruhe, des Wachsens sein. Man kann nicht dauernd ein Hoch haben. Das Tiefe hat seine Qualitäten, wie auch die Hochphasen, dieses Ebbe Flut dieses gleichmäßige Dahin, dieser Rhythmus, (Geste) dieses ganz sicher sein, dass es das Hoch gibt, dass die Flut wiederkommt, auch die Ebbe, das ist für mich auch das Sinnbild des Wachsens, eines Jahreszyklus, es gibt die Zeiten des Winters wo alles mal ruhig liegt, dann gibt es auch wieder den Frühling, wo alles wachst und wachsen ist ganz wichtig, mit diesem Wachsen und mit diesem immer wiederkehrendem Sein auch und mit diesen Höhen und Tiefen, aus diesen auch zu gewinnen, einen Rhythmus zu finden und weiter zu kommen. Es gibt einen Lebenszyklus, man wird geboren und irgendwann muss man auch sterben, es hat was Rundes für mich. Man sieht es überall, man hat die Natur, man hat den Frauenkörper, der ein Sinnbild dessen ist, es wachst und verliert sich und, und…
Der Körper fordert aus dem Inneren heraus in den Zeiten wo ich mich frei fühle, das besser zu hören die Rhythmen, das Auf und das Ab. Man nimmt sich nicht die Zeit der Wellenbewegung zu folgen. (mit Gesten)
Wellenbewegung?
Mit dieser Wellenbewegung…. alles auf der Welt…. weil etwas beginnt und hört wieder auf und wieder kommt was Neues und dann ist das alt und wieder kommt was Neues und das ist gut so. Diese Wellenbewegung, dass Dinge auch weiter getragen werden. Das fängt mit meiner Großmutter an … das Leben meiner Großmuter ist zu Ende dann ist meine Mutter und dann bin ich (Geste: Welle), dass meine Großmutter in mir weiterlebt, dass das nicht aufhört, dass das weiter getragen wird, wie Wellen tragen, dass nichts verloren geht, das hat mir Zuversicht geben. (Geste: Wellenbewegung)
Wellen tragen?
Die Wellen des Meeres tragen es weiter, schwemmen es wo an und eine nächste Welle nimmt es wieder mit. (Geste: wie immer)
Mehr über die Wellen, das Tragen, das Bewegen, den Rhythmus, das Auf und Ab!
Auf der einen Seite tragt das Meer was weiter auf der anderen Seite ist man vielleicht ein Strandgut, möchte auf die nächste Welle wieder rauf hüpfen, man kann nicht, ist nicht stark genug oder die Welle erreicht einen nicht oder man steht dort und sie schleudert einen immer wieder auf den gleichen Punkt zurück hinaus. Oder man steht im Meer und die Welle haut dich jedes Mal nieder, wenn du nicht stark genug bist stehen zu bleiben.
Die Flut schmeißt dich aufs Neue um… ich steh da, will eigentlich weiter und dann kommt die Welle und wum, du liegst schon wieder. Krabble auf und bin voller Zuversicht und dann kommt die nächste Welle und wum, du liegst schon wieder.
Was ist wum?
Hoch und dann das Tief. Du bist oben voller Zuversicht und Elan und dann die nächste Phase und du hast keine Energie und keinen Elan.
Was ist die Empfindung? Wum da liegen?
Wieder kein Stück weitergekommen zu sein. Enttäuscht von sich selbst. Selbstzweifel, nicht stark genug gewesen zu sein, eine Resignation.
Resignation?
Dass man immer noch da steht an dem Strand und einem die Welle nicht zum nächsten gebracht hat. Da drüben wäre es so schön. Wenn es wieder nicht klappt, verzweifelt man ein bisschen, soll man es noch mal probieren, nach dem xten Mal stellt man sich die Frage, ob man nicht zufrieden sein soll was man hier hat, aber dann ist da die zweite Stimme. Und wieder das zweigeteilt sein. Sei zufrieden, sagt die eine, aber es gibt noch was, sagt die zweite.
Wenn sie alles vergessen und nur diese Bewegung beschreiben.
Rund. Beruhigend, wiederkehrend. Wenn man diese Bewegung sieht (Geste: idem), sie ist endlos, die Sicherheit, dass es nach dem Ab wieder ein Auf gibt.
Meint?
Wenn man oben steht rutscht man wieder runter, wenn man unten ist, rutscht man wieder rauf. Man kann sicher sein, egal an welcher Rundung man ist, dass die nächste Rundung kommt, das gefällt mir.
Mehr.
Blau. Blau fällt mir auch ein.
Was noch?
Eine Zierzeile. Es ist rund und fast perfekt.
Machen Sie die Bewegung, machen Sie die Augen zu und sagen Sie mir was kommt!
Ich möchte die Bewegung nicht zurückführen, nur in eine Richtung führen. Nach unten hin fühlt es sich schwer, dicht an, oben hin ist es luftig, unten ist es dicht, Masse. Die Bögen können unterschiedlich sein. Es gibt auch kleinere, besser gefällt mir die gleichmäßige Welle. Es geht nicht zurück. Es hat was sehr Ruhiges. Ich würde es unten zeichnen auf einem Notenblatt, damit es ein tiefer, dumpfer Ton wäre. (macht immer die Wellenbewegung)
Was meint dicht, luftig?
Oben ist fast ein Lufthauch zu spüren, luftig, unten ist es wie wenn die Luft dichter wäre. Das Gefühl der Masse.
Das Gefühl der Masse, was heißt das?
Wenn das mit Sand gefüllt wäre, würde so durchstreichen, die Masse unten ist dichter, ist heller, weißer Sand und oben ist ein ganz weicher Sand.. oder nur Watte.
Was heißt noch mal unten ist es dichter und Masse?
Nach unten zieht es, nach oben fliegt es fast davon.
Beschreiben sie das nach unten ziehen!
Erdverbunden.
….
Es ist nicht drückend, es ist einfach da. Wärme ist auch mit drin. Nach oben ist es eher kühler, luftig eben.
Oben ist es mehr luftig?
Fliegen.
Fliegen?
Luftig, fliegen, frei.
Mehr!
Ein Gefühl des Unbehagens löst das aus. Mir ist die Wärme, die Sicherheit… Luftig nach oben hin.. solange auf den Beinen bin, da kann ich kontrollieren, wenn es luftig wird, da kann ich nichts mehr kontrollieren. Es kann davonfliegen, wie ein Drachen, der fliegt davon mit dem Wind. Du hast nicht soviel Kontrolle, der tut auch was er will.
Träume?
An fast gar keine. Als Kind habe mir das zurechtgelegt, ich hatte Träume, die mir nicht gefallen haben, so sagte ich, auf meine Träume kann ich verzichten. So kann mich selten daran erinnern.
In Neuseeland 2 Träume: von der Firma. Jetzt war die Firma verdrängt, die Ängste und die Probleme, die ich damit habe. Der 2. Traum hatte mit der Nichte zu tun. sie ist 8. Ich sagte, sie darf nicht vom Fenster springen, sie sprang dennoch. Dann sagte wieder: sie darf was nicht tun, dann hat sie was gestohlen, ich war verwirrt, ich sagte, dass darfst du nicht!
Was ist die Empfindung im Traum?
Ein total schlechtes Gewissen, dass ich ihr gegenüber so rigoros bin. Ich war schockiert, wie ich mit ihr gesprochen habe, zu hart. Sie ist ein Kind, mit einem Kind könntest du anders umgehen.
Sie springt vom Fenster und sie stiehlt, Gefühl?
Es regt mich auf, dass sie was tut, obwohl ich sage, sie darf nicht. Auch im reellen Leben regt mich das auf, dass sie nicht tut was ich sage. Ich gehe mit ihr oft so um, was ich für mich an der Umwelt so kritisiere. Diese rigorose Art mit anderen umzugehen.
Von der Firma?
Vom Vorstand mit dem sonst wenig zu tun habe, er ist so groß, (Geste: hoch nach oben fahrend) wenig sprechend und zynisch auch. Ich machte was falsch und ich musste zu ihm. Es war äußerst unangenehm. Dieses Gefühl hat mich verfolgt, einen Fehler gemacht zu haben.
Träume als Kind, die sie nicht mehr haben wollten?
Es war was mit Entführung. Kinder sind entführt worden.
Was war der Punkt, dass Sie sagten, auf diese Träume kann ich verzichten?
Die waren mit Angst. Ich habe total Angst gehabt.
Beschreiben Sie diese Angst ein wenig genauer!
Ich weiß nur, es war ein Kind und es war ein Erwachsener, der war sehr präsent und irgendwo übermächtig, erdrückend vom Gefühl her. Das Kind ist sehr klein und der Erwachsene ist sehr groß. (Geste: unten – oben)
Gefühl das Kind klein, der Erwachsene groß?
Hilflosigkeit.
Was ist die Empfindung, Erleben klein – groß?
Das ähnelt sehr dem Herrn Magister.. er ist sehr groß, (Geste: oben) ich mag es nicht, wenn ich in einem Gespräch bin und ich sitze und es steht neben mir jemand, ich steh sofort auf, weil ich diesen Blick herunter (Geste: oben) nicht mag. ich will in etwa in einer Linie sein, weil – ich muss eh oft raufschauen, aber ich hab was dagegen so zu schauen, (überstreckt den Kopf nach hinten) da habe das Gefühl in der Defensive zu sein. Wenn derjenige groß und abweisend ist, das verursacht eine Unsicherheit, Nervosität, ich habe beim Sprechen dann Probleme, stottern nicht, aber ich verhasple mich beim Reden. Ich bin der Situation nicht so gewachsen, wie ich es gerne wäre.
Blick von oben? Defensive?
Ich muss sofort in den Angriff übergehen, indem da aufstehe, (Geste: nach oben) körperlich was dagegen tun, demonstriere, ich bin doch stark, so nicht, ich muss meine ganzen Kräfte sammeln, muss ganz bewusst, alles konzentriert sich auf meine Ressourcen. Ich sage gern, ich habe die Schlacht gewonnen, den Krieg verloren.
Heißt?
Das heißt, ich ging erfolgreich aus einem Gespräch hervor, aber er sitzt am längeren Ast.
Defensive sein, der Blick von oben, das Übermächtige, was meinen Sie damit?
Ich fühle mich nicht wohl, ich muss in Angriff übergehen oder ich muss mich verteidigen oder Stellung beziehen.
Was tun sie sehr gerne?
Reisen. Lesen.
Reisen?
Der Rhythmus des Wegfahrens und des Heimkommens.
Durch die Gegend ziehen (G: Welle) von einem Ort zum nächsten, ohne Druck, wandern sehr gern. (G: Welle)
Ich brauche die Bewegung dabei. Bewegung mit Ruhe gepaart. Brauche nicht unbedingt Menschen. Kann gut allein sein.
Neuseeland?
Es ist am anderen Ende der Welt, der weiteste Punkt weg. Es war einer meiner Träume. Es hat sich als Sehnsucht entwickelt. Nach 4 Wochen träumst du anders, ich habe das mit nach Hause getragen, das hat so fasziniert. Einmal möchte ich wohin länger als 4 Wochen. Weit weg und schauen was passiert, das war ein Traum von mir.
Was hat so fasziniert?
…es tun sich neue Wege auf. Vieles wurde klar und dann fahre ich heim um gewisse Dinge zu regeln. Ich habe die 6 Wochen Neuseeland so gesehen: ich wollte einen Schnittpunkt, Auszeit, diesen Traum verwirklichen, die Stärke, den auch mal umsetzen.
Ich habe mir gedacht, schauen und neugierig sein was passiert und auch der Wunsch, dass einem einiges klarer wird, wenn man diesen Riesenschritt macht. Landschaftlich gesehen die Weite, die Leere des Landes, die Größe, die Unberührtheit. Die Wildheit.
Die Weite, die Steppe, der Dschungel, das Meer.. Das Menschenleere beruhigt gewaltig.
Die Töne der Natur, das Rauschen des Meeres, den Wind. Schöne Töne, in die ich mich gerne fallen lasse.
Will von draußen mal niemanden herinnen haben. Da merke auch beim Partner, da genieße es wenn er gar nicht da ist. Sich zu sammeln, Kräfte zu sammeln.
Tiere?
Ich habe eine Schildkröte. Das ist das ideale Haustier für mich, ich mag sie sehr, aber sie braucht mich nicht. Im Gegensatz zur Katze oder Hund. Mit ihr habe ich mich als Familie gefühlt, es ist noch ein Dritter da, das hat mir sehr gut getan, ein Familienmitglied, ich mag sie gern, mir gefällt der Charakter, sie ist unabhängig, sie will nur das essen, sonst schert sie sich nicht um mich, sie ist ein Reptil, sie ist da und hat ihre Eigenheiten. Sonst aber bin ich Tieren gegenüber relativ distanziert.
Inwiefern, distanziert?
Stürze nicht auf Hunde und Katzen zu. Wichtig ist jedes Lebewesen, achte ich sehr, aber ich muss sie nicht bei mir haben. Tue nicht groß herum.
Abneigung, Faszination sonst?
Ich muss nicht unbedingt Schlangen haben, weil nicht weiß, ob sie giftig sind, ich wollte immer nur eine Schildkröte, weil mir die Langsamkeit der Schildkröte gefällt. Ich möchte von der Zeit nicht abhängig sein.
Sonst noch?
Nein, natürlich – ein Delphin oder Wal, ich denke aber nicht lange darüber…
Was heißt natürlich ein Delphin oder Wal?
Weil es nicht was ist, nichts allgegenwärtiges, man es nicht jeden Tag sieht, weil es von den Geschichten Mythen und Märchen.. wegen einer Maus sagt kein was, aber bei einem Wal sagt jeder wow. Die sind so mythenträchtige Tiere für mich.
Was ist Mythenträchtig?
Da gibt es den Film Whale Rider. Der Wal der Urvater, der Wal hat für mich schon diese Größe, dieses… es ist vermessen das zu sagen, an und für sich ist auch eine Fliege, ein Maus was besonders, aber der riesige Wal da sagt man wah, gigantisch, friedvoll und sie haben die eigene Sprache, die Größe beim Wal, ich weiß nicht was es ist bei einem Wal, dass man ihn mehr wahrnimmt als eine Hummel oder eine Fliege.
Whale Rider?
Der Wal spielt eine sehr große Bedeutung. Eine junge Frau, ein junges Mädchen, die einem Männersystem entgegengestanden ist. Sie wollte die Traditionen und Dinge der Maori erlernen, die nur den Burschen vorbehalten waren. Sie hat sich gegen den Großvater gestellt und diese Dinge heimlich trotzdem erlernt und dann doch seine Anerkennung gefunden hat.
Dann war die Szene, wo Wale gestrandet sind, die Maori haben probiert die Wale wieder zurückzulotsen mit einem dieser Wale ist das Mädchen davon geritten ins Meer, dann war allgemeine Trauer. Sie ist auf den Wal geklettert und sie hat mit ihm gesprochen, dass er wieder zurück muss ins Meer, sie ist oben geblieben und er ist mit ihr untergetaucht. Eine sehr schöne, traurige, eine sehr vielfältige Szene.
Therapie:
Nach 6 Wochen:
Ich bin ruhiger und ausgeglichener, den Gefühlsschwankungen nicht mehr so unterworfen wie früher und das taugt mir gewaltig. Auch diese innere Nervosität ist weg. Es ist mir leichter mit den innern Dialogen, es ist mir eher klar was ich tu und möchte. Diese Unsicherheit. Auch im Konfliktbereich, das hat mich sehr erstaunt. Ich bin ganz hin und weg. Es hat dermaßen gut angeschlagen, ich bin da raus und vom nächsten Tag weg, habe ich keinen Konflikt mehr gehabt mit meinem Vorgesetzten. Es funktioniert harmonischer, ich bin ruhiger geworden, dass ich nicht wegen jeder Kleinigkeit auf die Palme gehe, verständnisvoller, wenn der eine oder andere Punkt nicht so taugt, was gar nicht mehr so vorkommt, dann sage ich es gleich. Fantastisch einfach.
Erzählen Sie mehr über die Veränderungen!
Ich habe mehr Mut auf die Dinge zuzugehen. Ich spreche die Dinge direkter an. Der Gedanke ist schon da, was wird der Zweite denken oder verletze ihn wenn es sage, aber wenn es mir wert ist, dass ich es tue es, man muss die Grenzen ausloten. Bis hier her darfst du und nicht weiter, sonst wehre ich mich. Das geht gut. Zu sagen Stopp. Diese Grenzen sind früher viel öfter überschritten worden, da stand ja so an der Wand vorher. Was ganz, ganz toll ist, wenn ein Konflikt ist in der Beziehung, wenn jetzt ein Konflikt ist, mein Partner, ich meine nicht mehr ich kann alles lösen. Wenn er ein Problem hat, suche solche die verloren sind, da hatte einen Mutterkomplex, ich dachte immer ich war der Auslöser, jetzt sage ich, es ist sein Problem. Ganz neu: ich allein kann es nicht lösen. Er muss mir helfen oder vielleicht brauchen wir einen Dritten, einen Spezialisten.
Das tut mir gut.
Was hat sich noch verändert?
Gefühl, ich werde nicht mehr umgeworfen, komme weiter, die Wellen werfen nicht mehr so um.
Wie geht es mit der Regel?
Der Zyklus hat sich etwas verkürzt auf 29 bis 31. Das ist sehr angenehm. Fühle sehr wohl damit. Es ist vom Körper Gefühl, dass ich mich in meinem Körper sehr wohl fühle. Stehe mir noch positiver gegenüber, auch dem Frausein. Dass man gewissen Veränderungen gegenüber steht. Ich bin mal eine Frau und das lebe ich aus.
Körperlich?
Alles besser. Das Wasser ist zurückgegangen. Der Körper verändert sich nicht mehr so viel, eine leichte Veränderung mit der man gut leben kann. Das kann ich gut akzeptieren.
Was bedeutet diese Veränderung für Ihr Leben?
Ich bin fast glücklicher, zufriedener, es ist nicht mehr so eine Qual, sehe die positiven Aspekte, ich bin fröhlicher, ich bin ruhiger, ich bringe die Dinge besser unter einen Hut, wenn viele Dinge zusammenfallen kostet es nicht mehr soviel Kraft, Bereicherung, sehe die Dinge, kann sie besser annehmen, war so mit mir, mit meinen Beschwerden, meinen Launen beschäftigt, es war der Blick auf mich, jetzt kann ich es nach außen, bin gelassener, sehr angenehm.
Das Unrundsein ist weg. Ein gewaltiges Maß an Lebensqualität.
Ebbe Flut Frau?
Das ist mir nicht mehr untergekommen. Nicht mehr, dass ich es negativ besetzen würde. Ich habe absolut keinen Konflikt mehr damit, das taugt mir so. Frühe sagte immer meine Hormone, das hat meine Umgebung nicht mehr gehört.
Was sagt der Chef?
Der Chef ist total zufrieden. Ich verstehe auf einmal seinen Blickwinkel auch besser, ich bin auf mich nicht so konzentriert, jetzt sehe ich auch, wie geht es ihm, er hat wirklich viel zu tun, ich verstehe es besser, wo er mich braucht. Gestern ging es ihm nicht so gut gesundheitlich, da tu ihn ein bisserl abschirmen von den anderen. Ich merke, dass eine bessere Harmonie ist auch von seiner Seite her. Ich habe auch vom obersten vorstand ein tolles Kompliment bekommen über meine Arbeitsleistung. Der Chef könne froh sein, dass er mich hat, das kam vom obersten Vorstand, der ein gewaltiger Sarkastiker ist und sehr unnahbar und das habe ich als sehr positiv eingestuft.
Therapie:
Nach 3,5 Monaten:
besser aber wechselhaft, trostlos. Bin vor der Regel. Hatte gestern auch Schmerzen. Es war schon besser.
Sehr energielos auch, das fiel auf.
Therapie:
Nach 5 Monaten:
Es ging sehr gut mit der letzten Regel. Was gefiel, dass immer so bedacht war, habe es nicht mehr auf den Zyklus geschoben, dass der mich verfolgt, leichter und lockerer genommen.
Symptome sind zurückgegangen, die Gereiztheit, Verstimmung, war besser. Schmerzen gingen ohne Tablette, es tut ein wenig weh, aber das gehört zum Frausein dazu.
Habe jetzt die Ruhe, wenn so eine Phase habe, wo verstrickt bin, dass es vorüber ziehen lasse und es auch angehe zu lösen, so komme auch zu gewissen Ergebnissen, mein Temperament geht nicht mehr so mit mir durch. Früher habe auf nichts mehr Rücksicht genommen, das hat sich nach hinten versetzt. Habe wieder mehr geschwitzt, da war ein wenig kränklich, ein gutes, sehr gutes Körpergefühl, wo sonst immer alles hinterfragt habe.
Es ist soviel angenehmer geworden. Ich mag mich jetzt trotzdem vor der Regel, die Wasseransammlungen sind nicht mehr so gewaltig, Gefühl ich bin trotzdem attraktiv. Fühle gut, die Gewichtszunahme ist nicht so stark, Busen tut nicht so weh. Die Wellen haben sich gemäßigt.
Nach 7 Monaten:
Es geht gut.
Die Grundeinstellung, Lebenseinstellung, die Schwankungen sind nicht so da. Die Wellen sind nicht mehr so hoch, sie kommen sanfter daher, so ist es für mich leichter damit umzugehen. Ich weiß auch, dass es wieder vorbeigeht, wenn eine Welle da ist. Ich kann es auch akzeptieren, das gefällt mir sehr gut. Weil ich das Verständnis dafür habe. Es sind kurze Phasen, die vorüber gehen, die innere Unruhe, die mich länger und heftiger geplagt haben, es kommt noch, aber ich bin Herr, Frau der Situation.
Körperlich?
Der Zyklus hat sich gut eingependelt. Das ist für mich ein ganz angenehmer Zeitraum, wie es 35 Tage waren hat alles zugenommen. Der Zyklus kommt pünktlich so ist das angenehm. Der eine oder andere Tag ist nicht so angenehm, aber das geht. Was mir auch aufgefallen ist, dass es nicht so beschwerlich ist, ich achte nicht mehr so genau darauf. Früher habe schon gedacht, jetzt komme in die Phase.
Ich bin sensibler geworden. Sensibel in einer schönen Form. Mir kommt vor, mein Blick hat sich verändert, ich sehe die Umgebung, bemerke wie schön sie ist. Dadurch dass ich mit mir zufriedener bin, kann ich den Blick nach außen wenden. Geschichten, die Menschen erzählen, da bin berührt. Ich nehme aktiv Anteil, früher auch, aber ich habe oft im Anschein zugehört, aber nicht richtig in der Lage es aufzunehmen. Die Konzentration und die Ruhe mich der Sache anzunehmen und das führe auf die innere Stabilität zurück.
Noch was ist passiert, der Blickwinkel an sich, führe es zurück, dass ich eben stabiler bin. Wenn es Probleme gibt in der Firma oder privater Natur, dass es mir möglich ist, es aus der Entfernung zu betrachten und abzuschätzen wie weit das in meinem Vermögen ist, oder wo ich einfach nichts tun kann. Früher habe ich alles persönlich genommen, dass ich besser werde, dass ich alles ändern kann, da habe ich mich so getrieben, so war ein Misserfolg nach dem andren, vor allem in der Beziehung habe ich das Opferrollenspiel gespielt. Jetzt sage es geht mich nichts an.
Opferrollenspiel?
Der Partner macht was, das ist immer noch nicht in Ordnung, aber da ist ein ganz neuer Gedanke. Früher habe immer versucht in Form eines Gesprächs, es muss doch eine Möglichkeit geben, dass er es versteht. Da gibt es die verschiedenste Möglichkeiten. Man sagt, denkst du nicht an mich, alles Mögliche um das Verhalten des Partners zu ändern. Mein Partner ist dem Alkohol zugetan. Das ist unser begleitendes Problem. Dachte früher nur regeln, indem man ihn total kontrolliert, dann mit absoluter Freiheit gemacht, aber immer: ich richte es, ich werde es schon hinkriegen. Jetzt sage ich, unter keinen Umständen rühre ich einen Finger, ich kann nicht immer ihn und alle anderen beschützen. Das ist neu.
Ich habe entschieden wieder eine Ausbildung zu machen. Die Neugestaltung des Lebensraumes war ein wenig ein Problem. Weil der Wunsch es doch allen recht zu machen immer noch da ist. Damit wird die Zeit kürzer. Wie schafft man das trotzdem für die Leute Zeit zu haben. Wollte Dinge abgeben, die Reaktion der anderen hat mich verletzt. Da war vor den Kopf geschlagen. Nahe stehende Menschen können nach wie vor sehr verletzen. Da bin zu offen und so ist die Angriffsfläche zu groß.
In der Firma akzeptiere die Rolle, die ich habe, ich bin die Sekretärin des Geschäftsführers und diese Rolle habe ich zu erfüllen. Der versuche ich gerecht zu werden. Mit der Ausnahme das Soziale soll nicht zu kurz kommen, da versuche intelligent vorzugehen. Das gelingt wieder besser, weil ich es schaffe sachbezogen zu sein, da habe die klare Grenze, das ist mein Beruf, diese Rolle habe ich, da muss das und jenes machen. Wenn dann nach Hause gehe, bin ich die andere Person und kann es ausleben. Dadurch hat sich das gut geregelt.
Dadurch, dass ich dem Geschäftsführer Zugeständnisse gemacht habe, hat er mit manchen Teilen meiner Persönlichkeit nicht mehr die Probleme, er stellt sie nicht mehr in Frage, dadurch hat sich das geändert, wir sind nicht mehr dauernd auf Konfrontationskurs. Wir haben das Gleichgewicht gefunden.
Meint?
Wir haben nicht ein Arbeitsverhältnis, sondern fast eine Ehe geführt, ich habe alles persönlich genommen und wollte auch ernst genommen werden, im Endeffekt haben wir keine Beziehung, sondern er ist mein Chef und ich bin seine Sekretärin, da gehört eine Trennlinie her, jetzt weiß ich, wann den Mund zu halten. Weil ich in mir mehr bin. Ich bin mehr bei der Sache, kann mich konzentrierter… kann freier meine erlernten Werkzeuge anwenden. Vorher habe ich das nicht geschafft diese Grenze zu ziehen.
Was ist aus der Ebbe – Flut geworden?
Sie ist immer noch da, aber es ist nicht mehr der Atlantik, sondern das Mittelmehr, ruhig. So soll es auch bleiben, weil es schon auch so mag.
Das gelingt mir auch jetzt in Ruhe abschätzen, dieses extreme Zorngefühl, wo alles hochsteigt, das habe ich schon lange nicht mehr gehabt. Da ist man ja nicht mehr Herr der Lage.
Ich komme mit mir viel, viel besser zurecht, ich mag mich lieber, ob vom körperlichen oder seelischen Befinden her.
Auch sonst keine Beschwerden gehabt, gesundheitlich geht es viel besser. Kann gar nicht erinnern, dass es so lange gut gegangen ist.
Schweiß?
Nach wie vor, aber es hat sich reduziert. Damit kann ich leben und damit muss meine Umgebung leben.
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